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Literarische Anteile im


Literarische Anteile im "Magazin zur Erfahrungsseelenkunde". Narrative Strukturen und literarische Mittel zur Beschreibung von Seelenkrankheiten


1. Auflage

von: Luzie Stever

13,99 €

Verlag: Grin Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 03.08.2021
ISBN/EAN: 9783346457127
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 20

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Beschreibungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Arbeit wird zunächst Karl Philipp Moritz’ Magazin zur Erfahrungsseelenkunde bezüglich seines Aufbaus und seiner Zielsetzung genauer eingeordnet. Zur Analyse der narrativen Struktur und literarischen Mitteln werden dann exemplarisch drei Artikel aus der Seelenkrankheitskunde betrachtet und hinsichtlich ihres Aufbaus und der genutzten literarischen Mittel analysiert. Des weiteren werden die drei Artikel später, auf Basis der Ergebnisse der Analyse, verglichen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse folgt im abschließenden Kapitel.

Moritz selbst, welcher sich stark für das Individuum, seine Entwicklung und auch seine Psychologie, interessierte begann 1783 mit der Herausgabe des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde. Hierbei handelt es sich um eine Sammlung unterschiedlichster Fallbeispiele, welche interessante psychologische Vorgänge zeigen und so unteranderem ein Ziel der Aufklärung, nämlich das der Bildung und Weiterbildung des Menschen, verfolgte. Die einzelnen Artikel konnten eingereicht werden, wobei es Moritz wichtig war zu betonen, dass er mit diesem Magazin „Fakta, und kein moralisches Geschwätz, keinen Roman, und keine Komödie, liefere“. Trotz des angekündigten, scheinbar objektiv berichtenden, Charakters der einzelnen Artikel, mit Verzicht auf vorschnelle Spekulationen, wurde das Interesse der Gesellschaft an dem Magazin geweckt und es fand ebenso großen Zuspruch im Ausland. Die Tatsache, dass das Magazin zur Erfahrungsseelenkunde über zehn Jahre eine Leserschaft fand zeigt das große Interesse der Gesellschaft an der Materie der Psychologie des einzelnen Menschen. Dennoch stellt sich die Frage, warum gerade diese Sammlung an Fällen so großen Zuspruch erhielt.
Waren es die Themen der Fälle selbst, die durch sie hervorgerufene Selbstreflexion oder die entstehenden Debatten und Diskussionen, welche sie auslösten? Oder lag es vielmehr an der Art wie diese im Magazin präsentiert, oder gar erzählt, wurden? Obwohl Moritz die Präsentation von Fakten hervorhebt wird auch hier in den einzelnen Fallbeispielen Sinn konstruiert und somit erzählt, eine rein faktische Darstellung dieser ist also kaum möglich.

Somit stellt sich die Frage zu welchem Anteil die, in erster Linie der Wissenschaft und Forschung der menschlichen Psyche dienenden, Artikel literarisch sind, welche narrativen Strukturen sie verfolgen und welche Mittel genutzt werden, um die Fälle interessant zu erzählen?