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Der Mann auf den Klippen


Der Mann auf den Klippen

Roman
1. Auflage

von: Wolfgang Schreyer

8,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 20.12.2011
ISBN/EAN: 9783863942687
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 527

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Die erfolgreiche BRD-Journalistin Judy wird 1983 in das Grenzgebiet zwischen Honduras und El Salvador geschickt, um weiße Flecken auf der Landkarte (der Grenzverlauf ist nicht exakt festgelegt und in diesem Gebiet halten sich Guerilla-Kämpfer beider Länder auf) zu untersuchen. Sie erfüllt ihren Auftrag, doch ihr sympathischer junger Reisebegleiter und Dolmetscher ist tot.
Judy kann das nicht verkraften und fällt in ein tiefes Loch. Ihr Chef schickt sie, sozusagen zur Ablenkung und Erholung, nach Grenada. Ihren Auftrag, dort nach einem kubanischen bzw. sowjetischen Militärflugplatz und U-Boot-Hafen zu suchen, erfüllt sie schnell. Sie besteht darauf, ihren Jahresurlaub in Grenada dranzuhängen; denn sie hat sich Hals über Kopf verliebt. Sie zieht in sein Haus, herrlich einsam auf einem Hügel direkt am Meer gelegen. Von der Terrasse des Hauses sieht sie die amerikanischen Kriegsschiffe, die sich Grenada nähern.
Wolfgang Schreyer, geboren 1927 in Magdeburg. Oberschule, Flakhelfer, Soldat, US-Kriegsgefangenschaft bis 1946. Debütierte mit dem Kriminalroman "Großgarage Südwest" (1952), seitdem freischaffend, lebt in Ahrenshoop. 1956 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis für den Kriegsroman "Unternehmen Thunderstorm". Schreyer zählt zu den produktivsten und erfolgreichsten Autoren spannender Unterhaltungsliteratur in der DDR, schrieb Sachbücher, Szenarien für Funk und mehr als zwanzig Romane mit einer Gesamtauflage von 6 Millionen Exemplaren.
"Was uns betrifft, Judy, so meine ich, wir sollten die Stunde nutzen und daraus das Beste machen. Lass uns eine schöne Zeit miteinander haben!"
"Wär dir das wirklich genug?"
"Mehr kann man vom Leben nicht verlangen. Du, ich bin froh, mit dir hier zu sein – oben auf der Klippe, und nicht unten zu liegen wie der junge Mann in San Salvador, von dem du mir erzählt hast."
"Er lag nicht da unten, Jeff, du verwechselst da etwas. Er fühlte sich verpflichtet, die zu identifizieren, die der Geheimdienst hinabgestoßen hatte."
"Aber als du weggingst, war er doch tot? Und zwar, weil er sich um die gekümmert hatte, die unten lagen und denen gar nicht mehr zu helfen war."
"Stehst du nicht auch auf Seiten derer, die man hinabstoßen will?"
Craig wandte sich mir zu, das Gesicht im Abendschein. Ich nahm an, er würde sagen, hier sei es friedlich, der Unterschied liege im Grad der Gefahr. "Es ist wahr, auch ich mische mich ein", erwiderte er so leise, dass ich ihn im Klatschen der Brandung kaum verstand. "Hoffe aber immerhin, das Gleichgewicht zu wahren... Ein Balanceakt, bei dem du mir helfen kannst."
"Wie denn?" Unwillkürlich packte ich ihn beim Arm.
"Dräng mich nicht, stell keine Fragen, die ich noch nicht beantworten kann."
Enttäuscht ging ich zurück zu dem gelben Wagen. Was ist nur mit ihm, fragte ich mich. O Gott, warum hat er kein Vertrauen?
Wir jagten noch über die Küstenstraße bis Mt. Alexander nahe dem Nordkap. Craig starrte finster in das Abendrot. Wenn er meinte, ich beobachte ihn nicht, hatte er oft etwas Trauriges an sich, als seien ihm eine Menge schlimmer Dinge zugestoßen, die er nicht vergessen konnte.


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